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Rund um den Schlaf

Im Folgenden sind einige Phänomene skizziert,
die sich unsere große und unsterbliche Seele einfallen lassen muss,
um sich ganz konkret

  • in einer irdischen Familie,
  • in einem Haus,
  • in einem Körper,
  • in einem Kulturkreis,
  • in einer Zeit-Epoche

wieder zu Recht zu finden.

Bei allen, diesen Phänomen neigt unsere wissenschaftliche Denkweise dazu, die (vorübergehende) Unvereinbarkeit von Seele und Körper irgendwie in die Nähe von Krankheiten zu rücken. Anschließend möchte sie diese Anomalien mit ihren Mitteln heilen oder lindern. Gegen Cash. Die einzige wirkliche Not ist dann nur noch die „Uner-Klärlichkeit“, wenn das Leben dann doch wieder anders kommt, als gedacht.

Pavor Nocturnus

Von der „Nachtangst“ sind vor allem Kinder betroffen, überwiegend Jungen, mit einer Anhäufung um die Einschulungszeit. Sie kann aber auch Erwachsene ein Leben lang begleiten. Der Pavor Nocturnus tritt häufig gemeinsam mit dem Schlafwandeln auf. Während der ersten Non-REM-Schlafphase (typischerweise 15 Minuten bis eine Stunde nach dem Einschlafen) schreckt das Kind mit einem Schrei aus dem Tiefschlaf und ist vegetativ zunächst so aktiviert, dass es für bis zu fünfzehn Minuten nicht ansprechbar sein kann. Das Kind verspürt in dieser Zeit eine große Angst und spricht gelegentlich in einer vollkommen fremden Sprache. Das Kind erkennt seine Eltern nicht und ist nur sehr schwer erweckbar. Am Ende des Vorfalls erwacht es häufig und schläft dann wieder ruhig ein. Meist kann es sich daraufhin nicht an den Vorfall erinnern.

Schlafwandeln

Etwa ein Viertel aller Kinder sind davon betroffen. Und auch das Schlafwandeln tritt meist im ersten Drittel des Nachtschlafs auf. In den meisten Fällen verschwindet die Neigung bis zur Pubertät. Auch bei Erwachsenen handelt es sich nicht immer um eine andauernde Erscheinung, mitunter tritt sie nur einmalig oder wenige Male auf. Hier ist es der Seele einfach egal, ob sie in einem Körper steckt. Den nimmt sie einfach mit. (Wissenschaftliche Untersuchungen in Schlaflabors wollen eine Störung des Aufwachmechanismus entdeckt haben.) Ein ganz besonderer Schlafwandler war und ist Kenneth Parks (* 1964). Er ist ein Kanadier, der für einen gerichtlich bestätigten „Mord im Schlaf“ bekannt wurde. Am 24. Mai 1987 gegen 3.30 Uhr stand der 23-jährige Student Kenneth Parks von seiner Couch in Pickering, Toronto schlafwandelnd auf und fuhr 23 Kilometer zu seinen Schwiegereltern nach Scarborough. Mit einem Brecheisen betrat er das Haus und attackierte im Schlaf seinen Schwiegervater, der verletzt wurde. Seine Schwiegermutter versuchte zu fliehen, wurde aber von Parks eingeholt und mit einem Küchenmesser erstochen. Erst nachdem er wieder im Wagen saß, erwachte er, tauchte verwirrt bei der Polizei auf und stammelte, dass er wahrscheinlich jemanden getötet habe.
Er wurde verhaftet, eindeutig als Täter festgestellt und zur Untersuchung in ein Schlaflabor eingewiesen, um seine Zurechnungsfähigkeit zur Tatzeit festzustellen. Ein schlafmedizinisches Gutachten bewies schließlich, dass er zur Tatzeit schlafgewandelt hatte und er somit unzurechnungsfähig war. Obwohl er eindeutig der Täter war, wurde Kenneth Parks aufgrund dieses Gutachtens 1992 freigesprochen.

Bettnässen

Bei jeder Form des Einnässens handelt es sich um einen äußerst vielgestaltiges Phänomen, das genau beschrieben und abgeklärt werden muss. Bei der Ursachenforschung der Enuresissind erst in den letzten Jahren einige wichtige Punkte eindeutig geklärt bzw. mit hoher Wahrscheinlichkeit als Ursache erkannt worden….“ So die Wissenschaft.
Anders ausgedrückt: wenn das Setting tagsüber zu klein, zu eng und zu druckvoll für eine (meist kindliche) Seele ist, sucht sich das Wasser eben eine entspannte Situation und beginnt nachts zu fließen

Schweißbaden

Oft in Angst und oft mit anschließendem Aufwachen verbunden, sind Geist und Seele thematisch schwer am Arbeiten und durchtränken den ganzen Körper. Nach dem großen Schreck-Erlebnis kann auch hier die Erkenntnis aufkommen, dass wir uns in der Nähe von Fieber-Schüben aufhalten, die ja auch bei den Kinderkrankheiten den Sinn haben, in den Stoff und das familiäre Setting hinein zu inkarnieren.

Beischlaf und Feuchte Träume

Für unsere natürliche Sexualität ist es nicht immer einfach, sie mit unserem Partner, unseren moralischen Vorstellungen und unseren Phantasien in Einklang zu bringen. Wenn wir unsere Begehrlichkeit mit einem Partner im Außen aber nicht sprechen und abstimmen können, übernehmen gelegentlich die nächtlichen TraumpartnerInnen diese Ergänzung und unsere körperliche Lust kann auf traumhafte Weise fließen.

Morgenstund hat Gold im Mund

Wenn im Schlaf die Seele wieder aufge(t)räumt worden ist, fühlen wir uns zu Tagesbeginn einfach ausgeruht und unternehmungslustig. Diese Zeit ist einfach geschaffen für die Tat.

Schlafstörungen

Warum soll es nachts anders sein als am Tage? In den normalen Arbeits- oder Freizeitstunden kommt auch oft was zwischen den Plan und so hält sich eben auch ein Biorhythmus oder das Trio „Müdigkeit – Schlaf – Aufwachen“ nicht immer an die Regeln, die wir gerne hätten. Und wenn solche Besonderheiten wirklich anfangen zu nerven, sollten wir ihnen einfach auch auf den Seelen-Grund gehen.

Das Schnarchen

Nicht erst seit dieser Anzeige von 1906 sind die unangenehmen Nebenwirkungen (vor allem für die Partnerin) bekannt. Überwiegend Männer geben nachts laut und wenig artikuliert die Informationen von sich, für die sie tagsüber keine Worte finden.
Auch hier geht es darum, vorsichtig zu schauen, was ungesprochen bleibt.

Mit dem falschen Bein aufgestanden sein

Hier ist es ähnlich. Da wissen wir meistens auch nicht, welcher Teil von uns für die Miss-Stimmung verantwortlich ist. Da kann es helfen, noch einmal kurz und konkret inne zu halten und wir können versuchen, uns daran zu erinnern, von welchem Tier dieses Bein möglicherweise stammt, bevor wir mit ihm aufstehen und durch den Tag trampeln oder schleimen. Denn Tiere schlafen auch, und Tiere träumen auch, nur Tiere schnarchen nicht; nur manchmal, und dann stehen sie mit dem richtigen Bein wieder auf.

Schlaf und Fußball

(aus dem „Süderländer Volksfreund“ vom 30.05.1997